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Zielkonflikt – Tipps wie Sie damit umgehen können

Immer wieder im Alltag eines jeden Unternehmens oder auch Privat werden Ziele gesetzt. Doch wie häufig kommt es vor, dass diese alle miteinander vereinbar sind? Jeder der schon mal mehr als fünf verschiedene Ziele versucht hat zu verfolgen, ist an einen Zielkonflikt geraten. Der folgende Artikel erklärt, wie Zielkonflikte entstehen und wie sie vermieden werden können.
Inhalt

Definition Zielkonflikt

Ein zukünftiger Zustand, der sich vom gegenwärtigen Zustand unterscheidet, wird als Ziel bezeichnet. Ein Zielkonflikt kann entstehen, wenn einzelne Ziele im Widerspruch zueinander stehen und nicht vollständig erreicht werden können. Zielkonkurrenz ist eine konkurrierende Beziehung zwischen den Zielen. Eine kompatible Zielbeziehung ist das positive Gegenstück und wird auch oft als Zielharmonie oder Zielkomplementarität bezeichnet. Der Gegensatz zum Zielkonflikt also die Zielharmonie ist dabei der eigentlich anzustrebende optimale Fall innerhalb einer Organisation.
Zielbeziehungen - Übersicht
Zielbeziehungen - Übersicht

Zielkonflikte sind allerdings ein normaler Bestandteil der Geschäftspraxis. Die spannende Frage ist: Wie können Zielkonflikte auf intelligente und sinnvolle Weise gelöst werden? Doch bevor wir uns der Frage zuwenden, sollten wir zuerst schauen, wie ein Zielkonflikt eigentlich entsteht.

Wie entstehen eigentlich Zielkonflikte?

Zielkonflikte entstehen, wenn die Verfolgung eines Ziels ein anderes beeinträchtigt. Zielkonflikte sind in allen unternehmerischen Bereichen zu finden. Sie können in der Marketingabteilung, in der Buchhaltung und in der Personalabteilung auftreten. Je höher konkurrierende Ziele in den Hierarchieebenen auftreten, desto schwieriger wird es in der Praxis. Gerade auf der Ebene der Unternehmensziele sollte ein Zielkonflikt so schnell wie möglich behoben werden.

Was müssen Sie bei der Erstellung Ihrer Ziele beachten

In der Praxis sollte die Person zuerst ihre eigenen Ziele mit denen der Unternehmensziele abgleichen und Konflikte identifizieren. So kann oft das erste Dilemma schnell beseitigt werden. Damit dies für den Mitarbeiter leicht von der Hand geht, sollten Sie die folgenden Grundprinzipien bei der Erstellung Ihrer Ziele beachten.

Smart-Formel

Egal ob Unternehmensziele, Abteilungsziele oder die Ziele einzelner Mitarbeiter – Sie sollten diese immer mit der SMART-Formel formulieren. Die spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert aufgestellten Ziele nennt man auch S.M.A.R.T Ziele. Nutzen Sie diese Methode als eine Art Checkliste, damit Ihre Ziele allgemeingültig verständlich sind und Ihre Mitarbeiter, diese beurteilen können.

Transparenz

Ein wichtiger Punkt, um mehr Zielharmonie in Ihrem Unternehmen zu schaffen, ist, dass Sie ihre Vision, Unternehmensziele und Strategien möglichst transparent offen legen. So können die Zielbeziehungen aufgedeckt und Konflikte entdeckt werden.

Darüber hinaus sollten Sie versuchen auch die Ziele jedes einzelnen Mitarbeiters offen zu legen, denn so erhalten diese auch eine Grundlage, um bei einem Konflikt, mit zum Beispiel einer anderen Abteilung, auch eine Begründung liefern zu können, weshalb sie sich nicht oder erst später um deren Belange kümmern können.

Tipp: Tritt es häufiger auf, dass Aufgaben wegen Zielen verschoben werden, ist dies ein klarer Indikator, der Ihnen aufzeigt, dass Sie in ihrem Unternehmen mit einem Zielkonflikt zu kämpfen haben.

Da gerade die Transparenz der Ziele im Alltag vieler Unternehmen selten vorhanden ist, kann es oft zu Frust der Mitarbeiter untereinander kommen. Die Offenlegung und anschließende Optimierung kann so auch zu erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrem Unternehmen führen und sollte deshalb auch ein Augenmerk der Unternehmensführung sein.

Das Ziel kontrollieren

Der Unternehmenserfolg hängt direkt mit der Zielerreichung ab. Dabei spielen in erster Rolle die Unternehmensziele die dominante Rolle. Das Unternehmensziel ist wiederum abhängig von der Erreichung der einzelnen Ziele jeder Abteilung und jedes Mitarbeiters. Wie bereits vorher beschrieben, kommt es im Regelfall immer zu Zielkonflikten. Diese können aber nur aufgedeckt werden, wenn es Kulturbestandteil in Ihrem Unternehmen ist, sich regelmäßig zwischen Führungskräften und den Mitarbeitern auszutauschen. So erhalten Sie die Chance in festen Abständen über den Erfolg einzelner Ziele zu reden und interne Faktoren zu identifizieren, die in Konkurrenz zu Zielen anderer oder des eigenen Ziels stehen.

Tipp: Beachten Sie auch die persönlichen Prioritäten der Mitarbeiter, wie Familie oder Nebentätigkeiten, da hier oft Konfliktpotenziale liegen, wenn von Unternehmensseite nicht ausreichend Raum für deren Erfüllung eingeräumt wird. Diese gehen oft auf Kosten der Moral und das Verhalten der Menschen untereinander kann schwieriger werden. Diese Konkurrenz zwischen persönlichen Zielen und den Zielen des Unternehmens kann sich erheblich auf die Produktivität und damit auf den Erfolg auswirken.

Zielkonflikte, die Sie mit regelmäßigen Meetings und Einzelgesprächen vermeiden können, sind meist schnell behoben, solange die getroffenen Entscheidungen zusammen mit den Mitarbeitern gefällt und wieder für alle transparent zugänglich gemacht werden. Bieten Sie ihren Mitarbeitern Hilfe bei der Lösung mit ihrem Zielkonflikt an und erarbeiten Sie als Führungskraft Methoden zur mittel- bis langfristigen Reduktion solcher Zielkonflikte.

Beispiel für einen Zielkonflikt

Ziel 1: Die Fantasie AG möchte den Umsatz steigern und hat dafür die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und die damit verbundene Erhöhung des Umsatz pro Mitarbeiter als Maßnahme identifiziert. Das Unternehmen strebt eine Steigerung des Umsatz pro Mitarbeiter um 15% an.

Ziel 2: Darüber hinaus ist das Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation allerdings dazu gezwungen Personal abzubauen. Das Unternehmen muss also 10% Personal im nächsten Jahr abbauen.

Zielkonflikt: Zwei Unternehmensziele, die miteinander in Konflikt stehen, sind der Personalabbau und die Mitarbeiterzufriedenheit. Einige Mitarbeiter könnten bald entlassen werden. Die Situation wird sich voraussichtlich negativ auf die Zufriedenheit der Belegschaft auswirken. Somit gibt es zwei Ziele, die im Konflikt stehen.

Umgangsmöglichkeiten mit dem Zielkonflikt:

Im ersten Schritt kann geprüft werden, ob einer der beiden Ziele eine höher Priorität mit sich bringt. Darüber hinaus sollte geprüft werden, wie hoch die Erreichung des einen Ziels das andere Ziel beeinflusst und ob Wechselwirkungen bestehen, die bisher nicht bedacht wurden.

In unserem Beispiel könnten die Gründe für den Personalabbau die sinkende Auftragsakquise sein oder auch die Optimierung des Unternehmensgewinns. Im zweiten Fall kann dieser durch eine höhere Produktivität der Arbeitnehmer gegebenenfalls auch erreicht werden. Somit wäre der Zielkonflikt aufgelöst, indem die Ziele auf ihre Ursprungsmotivation zurückgeführt wurden. Dies trifft leider in der Praxis seltener zu. Hier muss häufiger ein Kompromiss gefunden werden.

Eine weitere Möglichkeit Personalkosten zu senken, wäre den Mitarbeitern eine Teilzeitlösung vorzuschlagen und gerade Experten dabei zu ermutigen, sich nebenberuflich ein weiteres Standbein aufzubauen und Ihnen die Nutzung von Unternehmensressourcen wie z.B. IT-Infrastruktur zu ermöglichen. So können Sie gegebenenfalls wichtige Personalressourcen behalten, Kosten senken und die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.

Hinweis: Gerade im Bereich von Zielkonflikten liegt oft ein erhöhtes Potenzial für Innovationen in Unternehmen und sollten deshalb nicht unbedingt als negativ angesehen werden.

Zielsetzungsmethoden und wie Sie mit Zielkonflikten umgehen

Im Laufe der Zeit haben sich mehrere Zielsetzungsmethoden entwickelt, welche auf unterschiedliche Art mit einem Zielkonflikt umgehen.

MbO

Bei der Management by Objectives (MbO) – Methode wird zuerst ein Leitbild für das Unternehmen erstellt, von dem die Strategie sowie zwischen jeder Führungskraft und seinen Mitarbeitern gemeinsam die Ziele formuliert werden. Hier kann es häufiger zu Zielkonflikten kommen. Diese werden aber im Rahmen des MbO Prozesses beim Reflektieren und Ableiten von Maßnahmen zur Verbesserung reduziert.

KPI

Die Key Performance Indicators (KPI) sind eine weit verbreitete Zielsetzungsmethode bei der Kennzahlen für bestimmte Prozesse identifiziert werden und deren Erreichung dauerhaft überprüft wird. Durch den Einsatz von KPI ohne Regelkreis oder Controlling kommt es häufig zu einem Zielkonflikt. Deshalb sollte hier idealerweise eine Ergänzung in der Praxis eingeführt werden.

Balanced Scorecard

Bei der Balanced Scorecard (BSC) werden Kennzahlen um weitere Perspektiven oder auch Blickrichtungen aus Ihrem Unternehmen ergänzt. Dabei wird jedes Ziel um eine Kennzahl, weitere Vorgaben und Maßnahmen erweitert. Im Prozess wird eine Strategy Map entwickelt, die jedes einzelne Ziel in den Kontext zu den anderen Zielen rückt und so Zielkonflikte versucht frühzeitig zu identifizieren und zu beseitigen.

OKR

Die Objectives and Key Results (OKR) Methode ist unter den hier vorgestellten Techniken, die Methode, bei der es in der Regel am seltensten zu Zielkonkurrenz kommt. Jedes Objective (Ziel) wird durch Zielbeziehungen mit den der anderen verglichen und alle werden im Unternehmen angehalten, diese zu verfolgen, um möglichst alle in ihrer täglichen Arbeit am Unternehmensziel auszurichten. Um die Offenlegung und Nachverfolgung sicherzustellen, haben wir ein OKR-Notion.so-Template entwickelt, welches Sie in wenigen Minuten in die Lage versetzt, effektiv in Ihrem Unternehmen Ziele zu setzen und nachzuverfolgen.

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