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Erstellung von Fragebögen – Eine schrittweise Anleitung zur Erstellung eigener Fragebögen, um Ihre Kunden besser kennenzulernen

Fragebögen sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Marktforschungsprojekts. Sie sind der effektivste Weg, um Informationen von einer Vielzahl von Personen zu sammeln und können Ihnen helfen, ein klares Bild Ihrer Kunden und Stakeholder zu zeichnen. Wir möchten Ihnen mit diesem Artikel die richtige Fragebogenerstellung zeigen und wie Sie ihn in Ihrem Unternehmen einsetzen können.
Inhalt

Was ist ein Fragebogen?

Doch bevor wir uns damit befassen, wie Sie einen Fragebogen erstellen, lassen Sie uns ein paar Dinge über Fragebögen im Allgemeinen besprechen. Ein Fragebogen ist ein Instrument, mit dem Sie Daten von einer Gruppe von Personen sammeln können. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, aber die gängigste Methode ist, einer Gruppe von Personen eine Reihe von Fragen zu stellen. 

Definition eines Fragebogens

Grundlegend weist jeder Fragebogen die folgenden drei Merkmale auf:

  1. Ein Fragebogen besteht aus einer Reihe von Fragen.

  2. Ein Fragebogen ist ein Instrument zur Erhebung von Daten bei einer Gruppe von Personen.

  3. Ein Fragebogen ist ein Hilfsmittel, um Daten von einer Gruppe von Personen zu sammeln.

Außerdem kann ein Fragebogen als strukturiert oder unstrukturiert klassifiziert werden. Strukturierte Fragebögen bestehen aus einer Reihe von Fragen mit einer Reihe von vordefinierten Antwortmöglichkeiten.

Unstrukturierte Fragebögen sind eine Reihe von Fragen ohne vordefinierte Antwortmöglichkeiten.

Vor- und Nachteile eines Fragebogens

Natürlich hat die Anwendung von einem Fragebogen, wie so viele Methoden oder Tools zur Datenerhebung, ihre Vor- und Nachteile, welche wir uns hier genauer anschauen werden.

Vorteile:

  • hoher Grad an Anonymität

  • hohe Objektivität, da standardisiert

  • Wahrscheinlichkeit von sozial erwünschten Antworten ist gering

  • kein Einfluss des Interviewers auf den Probanden

  • Proband kann lange überlegen

  • es kann eine Vielzahl von Teilnehmern erreicht werden

Nachteile:

  • bei Unklarheiten können keine Rückfragen gestellt werden

  • Wahrscheinlichkeit von unvollständigen Antworten gegeben

  • bei Papierform keine Plausibilitätsprüfungen möglich

  • Situation der Befragung kann nicht kontrolliert werden (Störeinflüsse auf den Probanden)

  • Durchführung der kompletten Befragung inkl. anschließender Datenauswertung und (bei Papierform) Digitalisierung ist lang und aufwendig

Besonderheiten bei einer Online Umfrage

Streng genommen handelt es sich immer noch um eine schriftliche Umfrage, aber der Wechsel von Papier zu mobilen Geräten hat die eine oder andere Auswirkung auf die Datenerhebung, weshalb wir hier einen Blick auf die Vorteile und die Nachteile bei der Online-Umfrage werfen werden.

Vorteile:

  • sind kostengünstig und schnell erstellt

  • Hosting sowohl auf einer externen als auch internen Plattform möglich

  • können mittels Plausibilitätsprüfung qualitätsgesichert werden

  • Einladungen können auf mehreren Wegen erfolgen (per Mail, Website Sampling oder via QR-Codes)

  • Rückläufe können kontinuierlich überprüft werden und ggf. kann mittels Reminder eine Erinnerung an die Probanden geschickt werden

  • Daten liegen direkt in digitaler Form vor und können direkt ausgewertet werden

  • gezielte Kontaktaufnahme zu Probanden einer gewissen Kategorie, sollten diese fehlen

  • Einbindung von interaktiven Medien (z. B. Videos)

Nachteile:

  • es können nur Probanden erreicht werden, die aktiv im Internet sind (sollte die ältere Generation wichtig für die Datenerhebung sein, müsste mittels Papierform zusätzlich erhoben werden)

  • Gefahr des Abbruchs relativ hoch (Umfragen daher möglichst kurz – max. 15min halten)

Einsatzmöglichkeiten von Fragebögen

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, sei es zur weiteren Vertiefung im Design Thinking oder der Customer Journey. Der Fragebogen ist eine effektive Methode, um Informationen von Ihren Kunden zu erhalten. Sie helfen Ihnen, sie besser kennenzulernen, und liefern Ihnen nützliche Informationen darüber, wie sie Ihr Produkt verwenden. Sie können Ihnen auch dabei helfen, Ihren Service zu verbessern und geben Ihnen wertvolle Einblicke in das Verhalten Ihrer Kunden. Darüber hinaus können sie Ihnen helfen, die Erwartungen und Prioritäten Ihrer Kunden zu verstehen und Ihnen ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln, wie Ihr Produkt ihre Bedürfnisse erfüllen kann. Damit können Sie auch den Detaillierungsgrad Ihrer Personas stark erhöhen.

Fragebogen erstellen

Wenn Sie einen Fragebogen erstellen wollen, ist es wichtig sich vorab einige Gedanken zum Aufbau und der Struktur zu machen. Ohne die richtigen Bausteine wird der Fragebogen am Ende nicht die Daten liefern, die Sie z. B. für Ihr Geschäftsmodell benötigen. Wichtig ist vor allem, dass Sie ein klares Ziel definiert haben, welches mit den Daten aus der Erhebung auch erfüllt werden kann.

Fragen sammeln

Brainstorming, Brainwriting und Mindmapping sind gute Methoden, um Ideen zu entwickeln. Es ist auch wichtig, dass Sie sich Fragen stellen, die speziell auf Ihr Geschäftsmodell zugeschnitten sind. Dies wird Ihnen helfen, die richtigen Fragen zu entwickeln. Vielleicht sollten Sie auch einen Kollegen oder Freund um Rat fragen. Im Folgenden finden Sie eine Checkliste mit Fragen, die Ihnen beim Brainstorming nützlich sein können. Was ist der Zweck des Fragebogens? Wie werden Sie die Daten verwenden? Wie werden Sie die Daten präsentieren? Welche Daten werden Sie sammeln? Wie werden Sie die Daten erheben? Wie werden Sie die Daten speichern? Was werden Sie mit den Daten tun?

Sie sehen also, dass bereits die Erstellung eines Fragebogens mit Fragen beginnt, dessen Antworten Sie möglichst genau kennen sollten. Bevor man sich an die Formulierung der Fragen macht, ist es nämlich unumgänglich,
das gesamte Forschungsvorhaben einmal vollständig zu Ende gedacht zu haben. Sie sollten außerdem beachten, dass mit den Fragen alle Dimensionen des Themas abgedeckt werden müssen. Nehmen wir beispielsweise das Thema der Kundenzufriedenheit. Es wird Kunden geben, die in erster Linie mit dem Preis zufrieden sind. Andere werden die Qualität sehr hoch bewerten und wieder andere werden nur zufrieden sein, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis ihren Erwartungen entspricht.

Bedenken Sie bei der Auswahl der Fragen auch, dass die Antwortmöglichkeiten einen großen Einfluss auf die spätere Auswertung haben. Ohne die richtigen Antworten, bringen Ihnen die besten Fragen nichts. Wenn Sie einen qualitativ hochwertigen Fragebogen erstellen wollen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.

Was müssen Sie bei der Erstellung eines Fragebogens beachten?

Bei der Fragebogenkonstruktion geht es sowohl um das Grundgerüst als auch die inhaltlichen Fragen und die umfängliche Abdeckung aller Dimensionen.

Stichprobenauswahl

Für die Datenqualität ist es auch entscheidend, welche Art von Stichprobe Sie in Ihrer Datenerhebung verwenden wollen. Um Ihnen hier einen besseren Überblick zu geben, fassen wir die wichtigsten Stichproben einmal kurz zusammen.

Einfache Zufallsstichprobe

Bei einer unbeschränkten Zufallsstichprobe wird eine einfache Zufallsstichprobe gezogen. Das Ziehen von Losen entspricht diesem Auswahlverfahren. Es ist wichtig, dass jeder aus der Grundgesamtheit an der Auslosung teilnimmt. Einige Menschen nehmen nicht immer an Umfragen teil, problematisch wird es dann, wenn die Verweigerung der Teilnahme systematisch ist.

Geschichtete Zufallsstichprobe

Diese Stichprobe wird als Quotenstichprobe bezeichnet. Die Zufallsauswahl basiert auf der Verteilung der für die Studie relevanten Merkmale in der Grundgesamtheit.

Klumpenstichprobe

Bei diesem Ansatz werden Zufallsstichproben aus verschiedenen Klumpen (z. B. Gruppen) gezogen. Mitglieder innerhalb einer Gruppe/eines Klumpens stehen sich räumlich näher als Mitglieder aus verschiedenen Gruppen/Klumpen.

Ad-hoc Stichprobe

Hierbei handelt es sich um eine willkürliche Auswahl von gerade verfügbaren Probanden, z. B. vor einem Kaufhaus.

Mehrstufige Verfahren

Beim mehrstufigen Verfahren werden verschiedene Stichprobenarten miteinander kombiniert, falls eine Ziehung sonst nicht (oder nur schwer) möglich ist.

Panelstichprobe

Die sogenannte Panelstichprobe ist eine Sonderform der Stichprobenarten und wird immer dann genutzt, wenn Erhebungen in regelmäßigen Abständen mehrfach wiederholt werden sollen. Dazu wird einmalig eine Stichprobe gezogen, welche dann immer wieder zu den gleichen Themen befragt wird.

Die Vorteile bei diesem Ansatz sind die ökonomische Attraktivität und das individuelle Veränderungen von Einstellungen, Präferenzen oder auch das Konsumverhalten über einen langen Zeitraum beobachtet und ausgewertet werden können. Da immer die selben Teilnehmer befragt werden, können Faktoren wie Bildung, Geschlecht usw. ausgeblendet werden.

Allerdings gibt es auch hier Nachteile, die nicht außer Acht gelassen werden sollten: 

Repräsentativität, Anonymität, Panelsterblichkeit, Entschädigung, Alterung und Veränderungen sind die größten Probleme innerhalb dieser Stichprobe.

Die richtige Skalierung wählen

Die Datenaufnahme umfasst die Erfassung der Ausprägung eines Merkmals einer Person. Wenn das Alter der Person abgefragt wird, kann die Ausprägung entweder als konkrete Zahl oder als Kategorie erfasst werden. Die Form, in der der Merkmalswert festgehalten wird, ist eine Frage der Skalierung.

Die Eigenschaftsmerkmale werden mit Skalen gemessen, wobei wir grundsätzlich drei Skalenniveaus unterscheiden: die Nominalskala, die Ordinalskala und die Kardinalskala.

Schauen wir uns im Folgenden die Skalen etwas genauer an.

Nominalskala: willkürliche Zuordnung von Werten ohne Rangfolge, z. B. Farben, Geschlecht, Blutgruppe

Ordinalskala: willkürliche Zuordnung von Werten, die in einer festen Rangfolge stehen, z. B. Schulnoten, Tabellenplätze oder Rankings

Kardinalskala: Messung der Häufigkeiten verschiedener Merkmalsausprägungen, mit einer Rangfolge und dem Abstand zwischen den Werten. Hier unterscheidet man außerdem zwischen einer Verhältnisskala (z. B. Einkommen einer Person) und einer Intervallskala (z. B. Temperatur). Welche Skalenart bei der Kardnialskala vorliegt, ist abhängig davon, ob es einen Nullpunkt gibt und ob man die Werte in ein Verhältnis setzen kann. Das lässt sich gut an den genannten Beispielen Einkommen und der Temperatur verdeutlichen. 20.000 € sind doppelt so viel wie 10.000 €, 20°C sind allerdings nicht doppelt so warm wie 10°C. Bzgl. des Nullpunktes kann man hier sagen – 0°C sind ein Wert (es gibt Werte darüber und auch darunter) 0€ Einkommen hingegen, sind nichts.

Eine weitere sehr bekannte Skalenart ist die sogenannte Likert-Skala. Da die Auswahl der Skalenart nicht immer leicht ist, gibt es auch Mischformen bzw. Skalen, die nicht eindeutig den oben genannten zugeordnet werden können. Die Likert-Skala ist dafür ein sehr bekannter Fall.

Likert Skala: Die Likert-Skala ist nach ihrem Erfinder, Dr. Abraham Likert, benannt. Die Likert-Skala ist ein Instrument, mit dem die Einstellung, Meinung oder Haltung einer Person zu einem bestimmten Thema gemessen wird. Die Likert-Skala besteht aus einer Reihe von Aussagen, die von der positivsten bis zur negativsten Aussage geordnet sind. Bei der Likert-Skala ist die positivste Aussage beispielsweise „stimme voll und ganz zu“ und die negativste Aussage ist „stimme überhaupt nicht zu“. Die Likert-Skala wird in der Regel verwendet, um den Grad der Zustimmung oder Ablehnung zu einer Aussage zu messen.

Itemgenerierung

Unter Items versteht man in diesem Zusammenhang die einzelnen Fragen innerhalb Ihres Fragebogens. Sobald der Untersuchungsgegenstand klar definiert wurde und auch die Hypothesen abgeleitet wurden, können die Fragen generiert werden.

Es gibt verschiedene Strategien zur Erstellung entsprechender Items, wenn Zufriedenheit, Arbeitgeberattraktivität oder Persönlichkeitsmerkmale abgefragt werden sollen. Da es sich hierbei um individuelle Ansichten der Kunden handelt, müssen möglichst alle Aspekte des jeweiligen Themas abgedeckt werden. Nutzen Sie bereits vorhandene Literatur zu Ihrem Thema und verwenden Sie die etablierten Items, um sich hier Arbeit zu ersparen. Bei der Auswertung von z. B. Persönlichkeitsmerkmalen sind die Big Five eine bekannte und ausgiebig erprobte Verfahrensweise, dessen Items Sie sich bedienen können.

Wollen Sie allerdings ein Themenfeld untersuchen, zu denen es noch kaum oder gar keine etablierten Items gibt, müssen Sie die Fragen selbst konstruieren. Dabei empfiehlt es sich, sich an die „zehn Gebote der Frageformulierung“ nach Rolf Porst zu halten:

  1. „Du sollst einfache, unzweideutige Begriffe verwenden, die von allen Befragten in gleicher Weise verstanden werden!“

  2. „Du sollst lange und komplexe Fragen vermeiden!“

  3. „Du sollst hypothetische Fragen vermeiden!“

  4. „Du sollst doppelte Stimuli und Verneinungen vermeiden!“

  5. „Du sollst Unterstellungen und suggestive Fragen vermeiden!“

  6. „Du sollst Fragen vermeiden, die auf Informationen abzielen, über die viele Befragte mutmaßlich nicht verfügen!“

  7. „Du sollst Fragen mit eindeutigem zeitlichen Bezug verwenden!“

  8. „Du sollst Antwortkategorien verwenden, die erschöpfend und disjunkt (überschneidungsfrei) sind!“

  9. „Du sollst sicherstellen, dass der Kontext einer Frage sich nicht (unkontrolliert) auf deren Beantwortung auswirkt!“

  10. „Du sollst unklare Begriffe definieren!“

Sehen Sie diese Gebote als Richtung an, nicht jedes Gebot kann immer sinnvoll verwendet werden und soll Ihnen nur eine Vorlage bieten.

Pretest

Mit der Zeit wird man als Verfasser eines Fragebogens ein wenig betriebsblind, was Ausdrücke, Rechtschreibung und Grammatik angeht. Der Fragebogen sollten von mehreren Korrekteuren geprüft werden. Auch ist es ratsam, die Pretester die Fragen beantworten zu lassen und Ihnen Rückmeldung darüber zu geben, wie sie die Fragen verstanden haben und woran sie bei der Beantwortung gedacht haben. Dies hilft Ihnen dabei, den Fragebogen im Anschluss ggf. noch einmal anzupassen.

Layout

Das Layout sollte sowohl bei der Papierform eines Fragebogens als auch Online möglichst schlicht gehalten werden – hier sollte das Design nicht vom wesentlichen Inhalt ablenken. Dies könnte zu Verzerrungen bei der Beantwortung führen, da die Teilnehmer nicht den Fokus auf den Fragen haben. Wählen Sie das Layout also so, dass die Befragung selbsterklärend ist.

Trotz der Schlichtheit sollte das Desgin dennoch ansprechend und zeitgemäß sein. Die Schrift sollte gut lesbar und die Fragen optisch klar voneinander getrennt sein.

Reihenstellungseffekte

Hierbei handelt es sich um die mögliche Beeinflussung des Antwortverhaltens eines Probanden aufgrund der Position einer Frage im Fragebogen. Eine vorherige Frage könnte den Probanden in eine gewisse Stimmung versetzen, welche die weiteren Antworten beeinflussen und damit die Ergebnisse verzerren könnte.

Tipp: sozioökonomische Merkmale (z. B. Alter, Geschlecht, Bildung) am Beginn der Umfrage stellen, sensible Merkmale (z. B. Einkommen oder politische Einstellung) am Ende der Umfrage.

Fragebogenkonstruktion - die richtigen Fragetypen zur richtigen Zeit einsetzen

Die Fragetypen in Ihrem Fragebogen sollten so gewählt werden, dass die Beantwortung leicht fällt. So kann die User Experience optimiert werden und die Teilnehmer sind motivierter, um an der Datenerhebung bis zum Schluss teilzunehmen. Welche Fragetypen es speziell für einen Online Fragenbogen gibt, zeigen wir Ihnen im Folgenden:

Darstellung der Single Choice Auswahl aus Google Forms
Darstellung der Single Choice Auswahl aus Google Forms
Darstellung der Multiple Choice Auswahl aus Google Forms
Darstellung der Multiple Choice Auswahl aus Google Forms

Einfachauswahl und Mehrfachauswahl: Der Unterschied hier liegt in der Menge der Antwortmöglichkeiten. Bekannt ist diese Form hauptsächlich bei sogenannten Multiple Choice Fragen.

Darstellung der Dropdown Auswahl aus Google Forms
Darstellung der Dropdown Auswahl aus Google Forms

Dropdown: Auswahl aus einer Feldliste

Darstellung der Matrix Auswahl aus Google Forms
Darstellung der Matrix Auswahl aus Google Forms

Matrix: Einfachauswahl in einer mehrzeiligen Übersicht

Darstellung des Textfeldes aus Google Forms
Darstellung des Textfeldes aus Google Forms

Textfeld: freie Texteingabe und Beantwortung der Frage

Darstellung der lineare Auswahl aus Google Forms
Darstellung der lineare Auswahl aus Google Forms

Bewertungsskala: z. B. Likert-Skala

Wenn Sie ihren Fragebogen erstellen, haben Sie hier viele Möglichkeiten, um die Daten, die Sie z. B. über Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte sammeln wollen, korrekt ermitteln zu können.

Exkurs: Schriftliche Befragungen in Papierform - was ist zu beachten?

Machen wir noch einmal einen kurzen Exkurs in die schriftlichen Befragungen, wo Papier das Mittel der Wahl ist. Neben den bereits erwähnten Überlegungen und Design Regelungen, sollte das Layout so gewählt werden, dass der ausgefüllte Fragebogen leicht eingescannt werden kann. Dies erspart Ihnen bei der späteren Digitalisierung einiges an Aufwand.

Um die Rücklaufquote, also die Antwortraten, zu erhöhen, empfiehlt es sich dem Fragebogen ein Anschreiben und einen Rückumschlag beizulegen. Da der Proband so keine Kosten trägt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er Ihnen antwortet und Sie mit der Datensammlung Erfolg haben. Bei Bedarf können Sie nach einiger Zeit auch einen Reminder senden.

Exkurs: Erstellung mobiler Befragungen - was ist zu beachten?

Wenn Sie einen Fragebogen erstellen, der später auf mobilen Endgeräten genutzt werden soll, beachten Sie die Ladezeiten auf den Endgeräten. Bei zu langen Wartezeiten verlieren die Probanden schnell die Lust. Außerdem sollte die User Experience bei mobilen Endgeräten hoch sein. Lösungen dafür sind die Vermeidung von langen Texten – die Teilnehmer sollten nicht scrollen müssen. Besser ist die Verteilung der Fragen auf verschiedenen Seiten und die Auswahlflächen sollten groß genug sein, damit das Antippen leicht fällt und nicht ausversehen falsche Antworten gegeben werden (Fat Finger Problem).

Die häufigsten Fallstricke bei der Gestaltung eines Online Fragebogens

Da Sie bereits einige Schritte bzw. Vorüberlegungen anstellen müssen, wenn Sie einen Fragebogen erstellen, möchten wir Ihnen hier noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die Ihnen gerade bei der Gestaltung eines Onlinefragebogens hilfreich sind. Es gibt einige Fallstricke, die Sie bedenken sollten, die Ihnen aber gleichzeitig auch als Lösungen für gewisse Schwierigkeiten dienen sollen.

Tipp 1: Vermeiden Sie Rücksprünge: wenn der Proband die Möglichkeit hat, noch einmal eine Seite zurückzugehen und seine Antworten anzupassen, erhalten Sie keine wahrheitsgemäßen/unverzerrten Antworten. Dies kommt einem Reihenstellungseffekt nahe. Durch eine Folgefrage wird so die Antwort auf vorherige Fragen noch einmal überdacht und geändert. Das sollten Sie unterbinden, indem keine Rücksprünge möglich sind.

Tipp 2: Bearbeitungsdauer messen: Nutzen Sie im Hintergrund oder offentsichlich als Zeitangabe ein Tool zur Zeitmessung. Damit können Sie das genaue Vorgehen bzw. den Ablauf und dessen Dauer in der Befragung messen und so sogenannte Speeder identifizieren. Speeder sind Teilnehmer, die einen Bogen nur schnell durchklicken und nicht gewissenhaft beantworten. Das könnte ebenfalls Ihr Ergebnis verfälschen.

Tipp 3: Teilnahme ggf. restringieren: Durch die Begrenzung der Teilnahme, z. B. indem der Einladungslink nur einmal benutzt werden kann, werden Mehrfachteilnahmen durch ein und dieselbe Person vermieden. Würden die Antworten immer von gleichen Teilnehmern mehrfach in die Arbeit aufgenommen werden, wäre auch hier das Ergebnis verzerrt.

Einbindung und Kommunikation mit den Stakeholdern

In Unternehmen wird die Konstruktion eines Fragebogens oft auch von den Stakeholdern in Arbeit gegeben. Hier sollte das Stakeholdermanagment stehts wohlwollend betrachtet werden. Alle Vorgehen sollten stets gemeinsam besprochen werden, die Zusammenarbeit erfolgt durch ständige Einbindung – wie entscheiden Sie mit Ihren Stakeholdern. Wichtig ist die Absprache über Zuständigekeiten, das Ziel der Datenerhebung, den Methoden und der anschließenden Präsentation.

Kommunikation mit den Probanden

Selbstverständlich sollte die Kommunikation stets professionell und höflich sein. Bei direktem Kontakt mit dem Probanden ist ein gepflegtes Äußeres ebenso wichtig wie die Möglichkeit für den Probanden, den Namen des Interviewers sowie des Unternehmens einsehen zu können (mittels Namensschild oder Logo auf dem Papier/der Onlineumfrage). Der Proband sollte den Zweck der Erhebung kennen, aber Achtung. Besteht die Möglichkeit, dass die Kenntnis darüber Einfluss auf die Beantwortung hat, sollte dies erst nach der Durchfühung bekannt gegeben werden.

Motivation der Teilnehmer

Um Ihre Probanden zur Teilnahme zu motivieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein paar Varianten möchten wir hier kurz aufzählen:

intrinische Motivation: stärken Sie durch ein spannendes Anschreiben oder einem Einstiegsvideo die innere Motivation der Probanden, damit diese selbst das Bedürfnis haben, mit ihren Antworten einem Projekt/einer Forschung geholfen zu haben.

extrinische Motivation: durch Belohnungen mittels Gutscheinen oder Geldbeträgen können Probanden ebenfalls zur Teilnahme gewonnen werden. Bedenken Sie hier allerdings, dass diese Variante verhältnismäßig teuer ist und zu Verzerrungen/Fehlantworten führen können.

Gamefication: durch diesen Ansatz fühlt sich der Proband wie in einem Spiel. Durch die Beantwortung der Fragen können beispielsweise Punkte oder virtuelle Münzen gesammelt werden, die zur weiteren Beteiligung anregen.

Wie können Sie die Teilnehmer für Ihre Umfrage erreichen?

Ihr Fragebogen ist korrekt erstellt, alle Dimensionen werden abgedeckt. Sie haben sich ausreichend Gedanken bzgl. der Items und deren Antwortmöglichkeiten gemacht und auch der Pretest war erfolgreich. Nun gibt es verschiedene Kanäle, um den Fragebogen auch an ausreichend Teilnehmer zu versenden. Hier möchten wir Ihnen die wichtigsten Varianten kurz erläutern:

Face-to-face: Interviewer und Teilnehmer sitzen sich gegenüber, Probanden können im öffentlichen Raum angesprochen werden, ggf. von Haus zu Haus gehen

Telefonisch: Nutzung von Telefonbüchern oder Kundendatenbanken, telefonische Kontaktierung der Teilnehmer und Durchführung des Interviews anhand des Fragebogens

Website Sampling: Umleitung auf einer Website zur Umfrage mittels Links oder Buttons („Click-me-Verfahren“)

Einladung per E-Mail: Die Einladungen zur Umfrage werden via E-Mail versendet

Einladung per Post: Die Einladungen zur Umfrage werden per Post an die Befragten versendet (Zufallsmechanismus oder Nutzung von Kundendaten zur Verteilung). Bei Einladung zu Online-Umfragen wird hier oft ein QR-Code im Anschreiben abgebildet.

Access Panels: Feste Teilnehmerpools (10.000 – 100.000 Teilnehmer) von Anbietern, die gemietet werden können.

Social Media: Möglichkeit der zielgruppenspezifischen Schaltung von Werbung und Einladung zu Umfragen. Damit wird nur genau die Zielgruppe angesprochen, die Sie für die Beantwortung Ihrer These benötigen.

Bei einer Forschungsfrage innerhalb des eigenes Unternehmens können natürlich auch die Mitarbeiter für Ihr Projekt als Probanden herangezogen werden.

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